Enterprise-Value

Aus Zen Investor
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Der Enterprise Value (EV) versucht, den Wert des Geschäfts eines Unternehmens zu messen. Dabei steht die folgende Frage im Zentrum: "Was würde es kosten, dieses Geschäft frei von seinen Barmitteln, Schulden und anderen Verbindlichkeiten zu kaufen?"

Berechnet wird der Enterprise Value wie folgt:

  1. Marktkapitalisierung des Unternehmens berechnen
  2. den Wert des Fremdkapitals (Anleihen und Bankkredite) und der anderen Verbindlichkeiten addieren
  3. und die flüssigen Mittel subtrahieren.

Kritik

Da wird Marktkapitalisierung plus Schulden zusammen gerechnet, was völlig untauglich für die Bewertung eines Unternehmens ist.

Mit der Begründung, der Käufer müsse ja auch die Schulden bezahlen. Ich halte das für Quatsch. Klar könnte man das als die echten Kosten ansehen.

Aber wenn schon Eigenkapital und Schulden, aber doch nicht MK und Schulden.

Beispiel: 1 Unternehmen hat 1 Milliarde Eigenkapital und 2 Milliarden Schulden. Bilanzsumme ist 3 Milliarden.

Der Enterprise Value wäre (je nach Formel) bei einer Marktkapitalisierung von 2 Milliarden 4 Milliarden.

Zahlt das Unternehmen die Schulden zurück, sinkt die Bilanzsumme auf 1 Milliarde, der Enterprise Value auf 2 Milliarden.

Weil das Unternehmen die Schulden zurück bezahlt hat, soll sich der Wert des Unternehmens halbiert haben. Das macht keinen Sinn.

Nebenbei ist dieser Enterprise Value dadurch faktisch immer höher als die Marktkapitalisierung, selbst bei stark überbewerteten Unternehmen.

Daher ist es eine völlig unnütze Kennzahl, um Unternehmen aufzukaufen. Auch da gilt wieder der Spruch von Warren Buffett, dass die Menschen die perverse Angewohntheit haben, einfache Dinge kompliziert zu machn.