Realistische Rendite: Unterschied zwischen den Versionen

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Diese Werte sind absurd und können an der Börse nur wenige Jahre aufrecht erhalten werden, bevor sich die Bewertungen wieder im normalen Rahmen einpendeln.
Diese Werte sind absurd und können an der Börse nur wenige Jahre aufrecht erhalten werden, bevor sich die Bewertungen wieder im normalen Rahmen einpendeln.


 
In diesem Fall würde also so eine Aktie auch ende 2024 (also nach 2 Jahren) extrem unterbewertet sein, oder sie müsste zumindest ein Stückweit aufholen, was wiederum zur oben erwähnten eher hohen Rendite führt. Das heisst, obwohl das Eigenkapital und die Gewinne nur mit 10% pro Jahr wachsen, kann die Aktie beispielsweise mit 15% wachsen, weil zusätzlich die Unterbewertung nach und nach abgebaut wird.
===Kombination beider vorherigen Punkte===
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Version vom 18. Oktober 2022, 04:14 Uhr

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Welche Rendite kann ein Investor realistisch an den Aktien-Börsen erwarten?

Dazu wollen wir hier einerseits die historischen Renditen grosser Märkte vor allem in Europa und Nordamerika anschauen. Andererseits wollen wir auch schauen, was Value Investoren geschafft haben und auch woher die Renditen kommen könnten.

Langfristige Renditen grosser Aktienmärkte

Schweiz

Der SPI wurde am 1.Juni 1987 auf 1'000 Punkte gesetzt. Mitte Oktober 2022 erreichte der SPI 13'198 Punkte erreicht.

Das entspricht 1'320% Gesamtrendite (mit Dividenden) oder 7,58% p.a. (die 35.3-Wurzel aus 13,1976).


Letztmals aktualisiert am 17.Oktober 2022.

Deutschland

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USA

Der S&P 500 startete am 31.Dezember 1987 mit 247,08 Punkten und erreichte mitte Oktober 2022 3'583 Punkte.

Das entspricht 1'450% Gesamtrendite (ohne Dividende) oder 7,94% p.a. (die 35-Wurzel aus 14,501376).


Letztmals aktualisiert am 17.Oktober 2022.

Renditen bekannter Investoren

Warren Buffett

Warren Buffett schaffte von ende 1950 bis 1960 rund 50% pro Jahr, wie er am Berkshire Hathaway Annual Shareholders Meeting im Jahr 2001 sagte.[1]

Im Zeitraum vom 1.Oktober 1995 bis 30.September 2005 schaffte Warren Buffett durchschnittlich 18,9% pro Jahr (wobei in dieser Zeit auch die dotcom-Blase geplatzt ist) und von 1965 bis 2005 schaffte er im Durchschnitt 21,9% pro Jahr.[2]

Warren Buffett sagte 1999 und in den Folgejahren auch mehrfach aus, er würde heutzutage mit einer kleinen Summe Geld, dh maximal 10 Millionen US-Dollar, Renditen von 50% pro Jahr schaffen. Er garantiere das.[3][4][5][6][7][8]

Gegenargumente der Kritiker

Häufig wird pauschal der Erfolg von Warren Buffett klein geredet. Typische Argumente sind dabei:

  1. Er hatte einfach nur Glück. Es gibt immer einen unter Millionen Anlegern die sehr viel Glück haben.
  2. Das funktionierte damals, mitte des 20.Jahrhunderts, aber Warren Buffett würde das heute nicht mehr schaffen.
  3. Nur weil er das kann, heisst das nicht, dass man das nachmachen könnte.

Widerlegung der Kritiker

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Mohnish Pabrai

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Joel Greenblatt

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Walter Schloss

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Herkunft der Rendite

Unternehmensgewinne

Wenn ein Unternehmen ein Eigenkapital von 10 CHF pro Aktie hat und jährlich 1 CHF pro Aktie Gewinn macht und die Aktie bei 10 CHF gehandelt wird, steigt das Eigenkapital pro Aktie und pro Jahr um 1 CHF.

In 10 Jahren ist das Eigenkapital 20 CHF pro Aktie, also steigt der Kurs (wenn die Anleger das Eigenkapital gleich bewerten wie bisher) auf 20 CHF.

Gewinn- und Umsatzsteigerung

Die meisten Unternehmen haben nicht jedes Jahr ähnliche Gewinne, sondern steigern diese über Jahrzehnte kontinuierlich unter heftigen Schwankungen.

Dh die einzelnen jährlichen Gewinne können stark schwanken, aber auf 20 Jahre gesehen ist in der Regel eine Steigerung zu sehen.

Wenn beispielsweise die Beispiel AG eine Eigenkapitalrendite EKR von 10% hat und pro Aktie 70,84 CHF Eigenkapital, so sind die Gewinne in den Folgejahren wie folgt, wenn die EKR von 10% gehalten werden kann:

7,084 - 7,772 - 8,417 - 9,174

Wenn die Aktie mit einem KGV von 20 gehandelt wird, so wäre der Kurs im 1.Jahr um 140 herum, im 4.Jahr aber bereits bei etwa 183 CHF.

Das heisst, bei gleichbleibendem KGV und einer ähnlich bleibenden EKR von X% steigern sich die jährlichen Gewinne und entsprechend die Aktienkurse.

Aufholen einer Unterbewertung

Wenn die fiktive Beispiel AG im Jahr 2019 jeweils 10% EKR geschafft hätte, aber beispielsweise wegen der Corona-Krise im Jahr 2020 einen Verlust gemacht hat, dann sinkt möglicherweise die Aktie, weil die Anleger befürchten, dass die hohen Gewinne des Unternehmens nie wieder zurück kehren.

Wenn dann die Aktie im Jahr 2022 in Folge des allgemeinen Bärenmarktes nach unten gezogen wird, ist der Kurs plötzlich bei 24,80 CHF.

Die fiktive Beispiel AG hat sich so entwickelt:

Beispiel AG - Angaben pro Aktie
Datum Aktienkurs Gewinn Dividenden* Eigenkapitalrendite Eigenkapital
31.12.2018 850 54,206 0 10% 596,27
31.12.2019 1'200 59,327 5,96 10% 649,93
31.12.2020** 35,75 6,499 0,65 10% 70,843
31.12.2021 47,20 7,084 0,708 10% 77,218
31.12.2022 24,80 7,722 0,772 10% 84,168
31.12.2023 14,65 8,417 0,842 10% 91,743
31.12.2024 33,15 9,174 0,917 10% 100

*Dividenden bei 31.12.2020 sind die im Jahr 2020 (für den Gewinn 2019) ausbezahlten Dividenden.

**Per 1.Januar 2020 erfolgt ein Aktiensplit 1 zu 10.

Der Einfachheit halber wird hier davon ausgegangen, dass keine Dividenden ausgeschüttet werden, keine Aktiensplits, Kapitalerhöhungen oder -herabsetzungen, etc. statt finden.

Die Annahme, dass der Aktienkurs im Jahr 2024 bei rund 33 CHF stehen könnte, lässt sich mit der langjährigen Erfahrung begründen. Die meisten Unternehmen sind die meiste Zeit mit einem (mehrjährigen-)KGV von rund 20 und einem KBV von rund 2 bewertet.

Mit 33 CHF ist die Aktie sogar noch günstig bewertet. Dass die Bewertungen bis dahin noch so tief wie im Jahr 2022 ist, erscheint unwahrscheinlich, weil das einer fairen Bewertung (im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt von Aktien) widersprechen würde.

Wenn aber die Gewinne so weiter laufen wie die letzten Jahre (sie können sich natürlich besser oder schlechter entwickeln), dann müsste diese Aktie also über 33 CHF stehen im Jahr 2024.

Wenn dies aber der Fall ist, muss sie innert 2 Jahren von 24,80 auf 33,15 CHF steigen. Das wären 15,62% p.a. oder eine Gesamtrendite von 33,7%.

Wenn dies nicht der Fall wäre und die Aktie zB im Jahr 2024 immer noch bei 24,80 CHF steht, so wäre die Unterbewertung noch stärker, als im Jahr 2022. Die Bewertungen wären dann mit einem KBV von 0,25 und einem KGV von 2,6 absurd tief.

Ein KBV von 0,25 bedeutet, dass man pro Franken Eigenkapital nur 25 Rappen bezahlt, dh man geht davon aus, dass das vorhandene Vermögen nicht realisierbar ist oder bald verschwindet. Damit sagt man auch aus, dass das Unternehmen die nächsten Jahre keinerlei Gewinne erzielen kann.

Ein KGV von 2,6 bedeutet, dass es nur 2,6 Jahre geht, bis der Kaufpreis als Gewinn zurück fliesst, also eine Gewinnrendite von rund 40%.

Diese Werte sind absurd und können an der Börse nur wenige Jahre aufrecht erhalten werden, bevor sich die Bewertungen wieder im normalen Rahmen einpendeln.

In diesem Fall würde also so eine Aktie auch ende 2024 (also nach 2 Jahren) extrem unterbewertet sein, oder sie müsste zumindest ein Stückweit aufholen, was wiederum zur oben erwähnten eher hohen Rendite führt. Das heisst, obwohl das Eigenkapital und die Gewinne nur mit 10% pro Jahr wachsen, kann die Aktie beispielsweise mit 15% wachsen, weil zusätzlich die Unterbewertung nach und nach abgebaut wird.

Kombination beider vorherigen Punkte

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Allgemeine Marktbewegung ("Beta")

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Mögliche Renditen

Wer in den breiten Markt investiert, wird wahrscheinlich in die Nähe der Marktrendite kommen.

Mit Value Investing sind langfristige dauerhafte Renditen von 20% p.a. durchaus möglich und realistisch.

Siehe auch

Quellen