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Ich glaube nun, dass wieder alle falsch liegen und die Zinsen und auch die Inflation nicht so schnell wieder sinken die nächste Zeit. Ich halte es für möglich, dass wir seit anfang 2022 in einem Seitwärtsmarkt sind, wo es um 30-50% auf und ab geht. Also dass die Aktienmärkte in Europa und USA zwischen kann über dem Hoch von ende 2021 und einem Drittel darunter schwanken werden und das vielleicht bis 2030 oder länger. Einfach weil niemand so ein Szenario erwartet und die Marktteilnehmer immer noch davon ausgehen, dass die hohen Zinsen und die Inflation vorübergehend sind.</blockquote>
Ich glaube nun, dass wieder alle falsch liegen und die Zinsen und auch die Inflation nicht so schnell wieder sinken die nächste Zeit. Ich halte es für möglich, dass wir seit anfang 2022 in einem Seitwärtsmarkt sind, wo es um 30-50% auf und ab geht. Also dass die Aktienmärkte in Europa und USA zwischen kann über dem Hoch von ende 2021 und einem Drittel darunter schwanken werden und das vielleicht bis 2030 oder länger. Einfach weil niemand so ein Szenario erwartet und die Marktteilnehmer immer noch davon ausgehen, dass die hohen Zinsen und die Inflation vorübergehend sind.</blockquote>


== Siehe auch ==
=== Gastbeitrag vom 28.November 2022 ===
Den folgenden Gast-Beitrag hat Zen Investor per E-Mail an Tim Schäfer gesandt, jedoch nie eine Reaktion erhalten.<blockquote>Liebe Leserinnen und Leser des Tim Schäfer Blogs,


* [[Gastbeitrag 1 Timschäfermedia|Gastbeitrag 1 im Timschäferblog]]
Lieber Tim,


heute wage ich mal den Schritt eines Leserbriefs oder Gastbeitrags für diesen Blog, den ich seit rund 10 Jahren lese.
Ich habe mich vor genau 10 Jahren, etwa im November 2012 begonnen, intensiver mit der Börse und Aktien zu befassen.
Beeinflusst war ich von verschiedenen Blogs, aber auch ein paar Studien die man online damals finden konnte.
Ich selbst verfolge einen gänzlich anderen Ansatz als die Mehrheit der Investoren. Ich selbst glaube an das Value Investing und dass es immer wieder Fehlbewertungen von Unternehmen gibt.
Einerseits gehört für mich ein guter Preis zum Value Investing, andererseits muss es ein gutes Unternehmen sein, zumindest eines, dass noch ein bisschen Geld verdient die nächsten Jahre.
Ich glaube, viele Leute, auch selbsternannte Value Investoren, achten nur auf die Qualität und nicht auf den Preis. Dabei ist ja gerade der Preis ein Kernpunkt des Value Investings. Dazu gehört auch eine Sicherheitsmarge (Margin of Safety).
Unternehmen wie Coca Cola, Microsoft, Intel, Procter & Gamble, IBM, etc. waren zweifelslos bereits vor 25 Jahren gute Unternehmen und sind es auch heute noch. Sie sind weltweit bekannte Marken, standen nie nahe der Pleite in den letzten 25 Jahren, sind heute viel grösser als damals. Sie wären vor 25 Jahren ein Kauf gewesen und wären es auch noch heute. Da dürften sich alle einig sein.
Wer Procter & Gamble am 3.Dezember 1999 für 56$ gekauft hätte, hätte erst 6 Jahre später, im Dezember 2005 ein Plus erzielt (2004 gabs ganz kurz +1% für wenige Tage).
Hätte jemand IBM am 6.Juli 1999 für rund 130$ gekauft, wäre sie erst im Oktober 2010, also nach über 11 Jahren, im Plus gewesen, und hätte bis heute rund 12,5% Gesamtrendite erreicht, was ca. 0,5% p.a. entspricht.
Wer Coca Cola Company am 10.Juli 1998 für 43$ gekauft hätte, hätte erst 16 Jahre später, im November 2014 erstmals im Plus, und danach war sie teilweise wieder unter 43$. Wer Coca Cola vom 10.Juli 1998 bis am 28.November 2022, also beinahe 25 Jahre lang, gehalten hätte, hätte ein (ohne Dividenden) ein Plus von 44% bei einem Kurs von rund 62$, was einer Performance von 1,5% p.a. entspricht.
Wer Microsoft am 17.Dezember 1999 für fast 58$ gekauft hätte, wäre erst ab Oktober 2016, also nach fast 17 Jahren, richtig (um mehr als 1%) im Plus gewesen.
Wer Intel am 18.August 1999 für rund 70$ gekauft hätte, wäre bis heute, nach 23 Jahren, noch nicht im Plus gewesen.
In diesen Berechnungen fehlen die Dividenden, ohne die es ein bisschen besser ausgesehen hätte. Aber am Grundproblem ändert es nichts: Wer zum falschen Preis kauft, macht ein schlechtes Geschäft, sogar wenn es eine der grössten, erfolgreichsten ud bekanntesten Marken mit einem "Burggraben" ist, die die oben genannten Unternehmen.
Und trotz ihres Burggrabens, ihrer weltweit führenden und bekannten Marken, ihres kontinuierlich gut laufenden Geschäftes waren alle diese Unternehmen sehr schlechte Investitionen in den Jahren 1998 und 1999 (und eigentlich auch von ca. 1995 bis 2002).
Wieso ist das so? Weil diese Unternehmen im Zuge der dotcom-Blase und gemessen an Zahlen wie Mehrjahres-KGV oder KBV, etc. extrem hoch bewertet waren in der zweiten Hälfte der 90er Jahren. Und ja, das hätte man damals erahnen können.
Klar habe ich Extrembeispiele herausgepickt. Aber es zeigt eben, dass man teilweise Jahrzehnte warten musste, um etwas damit zu verdienen. Coca Cola hat eine Kursrendite (ohne Dividenden) von 1,5% p.a. geschafft die letzten 25 Jahre, IBM 0,5% p.a. ...
Wenn ich als Inhaber eines Lebensmittelgeschäftes mich für ein Cola-Produkt entscheiden muss, kann ich auch nicht sagen: "Ich will Original Coca Cola, weil das die beliebteste Cola-Marke auf der Welt ist. Ich kaufe die für 3 Euro/CHF pro 5 dl-Flasche ein und verkaufe die für 3,50 pro Flasche weiter."
Würde ich ein günstiges Konkurrenz-Produkt wie zB "Billig-Cola" einkaufen können für 30 Cent/Rappen pro 5 dl-Flasche und kann diese für 90 Cent/Rappen im Laden verkaufen, beträgt mein Gewinn (ohne Personal- und Lagerkosten, etc) 200%. Diese "billig-Cola" würde mir mehr Geld einbringen, also eine Marken-Cola überteuert einzukaufen. Oder einfacher:
Im Einkauf liegt der Gewinn.
Ich wundere mich bis heute immer wieder, wie die Leute an der Börse nur auf gute,beliebte Unternehmen schauen, und bei beliebten Unternehmen bereit sind, fast jeden Preis zu zahlen, ohne Zahlen zu vergleichen. Gerade heute, wo dank Internet, extrem viele Daten sehr übersichtlich auffindbar sind.
Natürlich entscheidet nicht nur der Preis, sondern die Qualität spielt auch eine Rolle. Ich will schliesslich kein günstiges Unternehmen kaufen, dass kurz vor der Insolvenz steht. Das ist klar. Aber Preis und Qualität müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.
In meiner Strategie (die ich hier jetzt nicht zu detailiert und kompliziert erklären möchte) achte ich auf genau eben 2 Punkte: Qualität und Preis.
Ich hoffe, diese Ausführungen waren für die Werte Leserschaft erleuchtend und schärft ein bisschen das Bewusstsein für den Preis bzw. die Bewertung der Aktie.
Dass die Märkte in gewissen Punkten effizient sind (zB alle verfügbaren Informationen sind stets eingepreist), bezweifle ich nicht. Ich kann also keinen Vorteil erzielen, weil ich schneller bin als andere Anleger.
Aber Menschen denken und handeln nicht rational, sondern auch emotional. Wie oft las ich früher in einem bestimmten Forum, wie die Leute eine Aktie bewerten und finden, "mit einem KGV von 40 ist sie schon sehr teuer, aber es ist so ein gutes Unternehmen, das kaufe ich trotzdem"? Die Leute ignorieren die eigene Analyse mit schwammigen Begründungen wie "Mein Bauchgefühl stimmt" oder Ähnliches.
Das tue ich nicht, ich investiere streng nach Regeln, egal ob ich in der Minderheit bin.
Wie geht es 2023 weiter?
Als die Inflation kaum über 0% kam, obwohl die Geldschleusen der Nationalbanken offen waren, wunderten sich alle.
Als 2021 die Inflation stieg, sagten alle, das sei von kurzer Dauer, das vergehe wieder. Ich fragte mich schon damals: Was ist, wenn die Mehrheit sich irrt und die Inflation bleibt?
Heute glauben die meisten Börsenteilnehmer, wir seien in einem Bärenmarkt, dieser sei bald am Tiefpunkt, und die Inflation lasse sich bremsen und damit können die Zinsen in ende 2023 schon deutlich sinken.
Was ist, wenn sich wieder alle irren? Was ist, wenn China weiterhin hart bleibt mit ihrer Zero-Covid-Strategie, die Wirtschaft in USA weiterhin überhizt ist, und schlussendlich in EU und USA die Inflation für den Rest des Jahrzehnts bei 3 bis 5% bleibt?
Dann müssten auch die Leitzinsen höher bleiben und was dann am Aktienmarkt passiert, sieht man im Chart des S&P 500 oder des Dow Jones Index für die Jahre 1965 bis 1981. Die Aktien stagnierten, es ging um 30% auf und ab. Die Leitzinsen sanken in den USA ab 1981, und 1 Jahr darauf stiegen die Aktienmärkte.
Ich habe daher langsam den Verdacht, dass wir 2022 bis 2030 einen Seitwärtsmarkt sehen und die sehr hohen Bewertungen, die seit 25 Jahren herrschen in USA und EU langsam abgebaut werden.
Also kein Bärenmarkt und ab nächstes Jahr wieder ein mehrjähriger Bullenmarkt, sondern ein auf und ab für fast 10 Jahre.
Für Buy & Hold Anleger kann das gut oder schlecht sein. Schlecht, weil man möglicherweise im Schnitt nichts verdient mit Aktien die nächsten 5+ Jahre. Gut kann es aber sein, wenn man günstige Aktien kauft, denn diese steigen stärker als der Durchschnitt.
Ich hoffe, die Leserschaft konnte meinen Ausführungen folgen. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Ich habe extra darauf verzichtet, meine Strategie mit zu komplexen Beispielen und Formeln zu erklären, sondern habe versucht, die für mich wesentlichen Grundlagen zu erklären.
Es grüsst euch
Euer Zen Investor</blockquote>
[[Kategorie:Zen-Investor.ch]]
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