Faire Indexbewertungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Hier soll für den [[Swiss Performance Index|SPI]], den [[Deutscher Aktienindex|DAX]] und den [[S&P 500]] gezeigt werden, in welchen Bereichen diese Indizes fair bewertet sind bzw. wann aufgrund einer Überbewertung von einem Kauf abgeraten werden muss.
Hier soll für den [[Swiss Performance Index|SPI]], den [[Deutscher Aktienindex|DAX]] und den [[S&P 500]] gezeigt werden, in welchen Bereichen diese Indizes fair bewertet sind bzw. wann aufgrund einer Überbewertung von einem Kauf abgeraten werden muss.


== Grundlagen ==
=== Grundlagen ===
Hier würde vom Tiefpunkt der Kurse im [[Coronacrash 2020|März 2020]] ausgegangen und angenommen, dass sich im langjährigen Schnitt Aktien-Indizes in USA und EU auf 10 Jahre ungefähr verdoppeln.


=== Grundannahmen ===
Hier wird davon ausgegangen, dass die Aktienmärkte sich von 2020 bis 2030 verdoppeln, was rund 7,2% p.a. entspricht.
Zunächst wird von den Index-Ständen von anfang 2020 ausgegangen. Es wird angenommen, dass ein typischer Aktienindex sich über 10 Jahre ungefähr verdoppelt, was der langjährigen Beobachtung in verschiedenen Märkten entspricht.
Danach ginge es linear weiter, dh 2030 bis 2040 wäre nur eine Steigerung von 50% drin.


Der SPI und der DAX haben im Gegensatz zum S&P 500 zwar die Dividenden integriert, dafür wächst allgemein der US-Markt schneller bzw. das Wachstum der dortigen Firmen ist höher als im europäischen Raum. Deshalb rechtfertigt es sich, für beide Fälle eine Verdoppelung pro Jahrzehnt anzunehmen.
SPI und DAX mit Dividenden, S&P 500 dürfte ähnlich stark steigen ohne Dividende.


Weiters wird beim S&P 500 aufgrund des Shiller-PE im Stand Januar 2020 von einer Überbewertung von über 100% ausgegangen, während der SPI viel weniger und der DAX noch weniger überbewertet sind.
Da der DAX aber deutlich unterbewertet ist, wird hier eine Verdreifachung bis 2030 bzw eine Verfünffachung bis 2040 angenommen, bei linearer Steigerung seit 2020.


Deshalb ist für das Jahr 2030 beim DAX eher mehr als eine Verdoppelung anzunehmen, beim SPI eine Verdoppelung und beim S&P 500 etwas weniger als eine Verdoppelung.
Es wird für 2020 eine Bandbreite mit 33% Differenz (Faktor 1,5) genommen und dann eine lineare Erhöhung über die nächsten 20 Jahre angenommen. Diese Bandbreite soll die ungefähr faire Bewertung zeigen und in 80% der Fälle eingehalten werden.


=== Berechnungen für die einzelnen Indizes ===
Jedes Unterschreiten dieser Untergrenze wäre ein Kaufsignal, bzw. wäre ein starkes Indiz für extrem günstige Kurse.
Index-Stände im Februar 2020, kurz vor dem [[Coronacrash 2020|Corona-Crash]] und daraus abgeleitete realistische Index-Stände im Jahr 2030:
{| class="wikitable"
|+
!Index
!Februar 2020
!Realistischer Stand 2030
bei Leitzinsen unter 3%
!Realistischer Stand 2030
bei Leitzinsen über 6%
!Erwarteter Bereich
(50%-Sicherheit)
|-
|S&P 500
|3'400
|12'000
|4'000
|6'000 - 9'000
|-
|DAX
|13'800
|60'000
|20'000
|30'000 - 45'000
|-
|SPI
|13'400
|50'000
|15'000
|22'000 - 33'000
|}
 
=== Interpolation der Werte ===
Um jährliche wahrscheinliche Werte zu erhalten, haben wir die Methodik gewählt, dass für das Jahr 2023 davon ausgegangen wird, dass der Index auf 30% des Zielwertes des Jahres 2030 stehen sollte. Pro Jahr wird das um 10 Prozentpunkte gesteigert.
 
Beispiel: Ein Index, der im Jahr 2030 bei 1'000 Punkten stehen sollten, nehmen wir für 2023 mit 300 Punkten an, obwohl er im Jahr 2020 bereits bei 400 Punkten stand. Dies mag extrem niedrig erscheinen, berücksichtigt aber, dass im Jahr 2023 mit hoher Wahrscheinlichkeit immer noch Zinserhöhungen in Europa und den USA durchgeführt werden und der [[Bärenmarkt 2022|Bärenmarkt]] bis dahin nicht vorbei ist. Daher sind besonders niedrige Startwerte gerechtfertigt.


In diesem Beispiel steigt der angenommene Index-Wert von 2023 auf 2024 von 300 auf 400 Punkte, ein Anstieg von 33,3%. Im Jahr 2025 sind es weitere 25% gegenüber dem Vorjahr, was die extrem niedrigen Startwerte ein bisschen ausgleicht.
Ein Verkauf aller Aktien wäre nur bei deutlicher Überbewertung notwendig, dh wenn die Indizes mindestens 50% höher als diese Untergrenze stehen.


=== Leitzins-Annahmen ===
==== Interpretation der Werte ====
Wir gehen davon aus, dass die Leitzinsen in den USA und im Euroraum im Jahr 2023 auf über 5% steigen, und in den Jahren 2024 und 2025 im Bereich von 5 bis 10% bleiben und danach langsam zurück gestuft werden.
Sind die Indizes unterhalb der Untergrenze, so dürfte der Markt relativ günstig bewertet sein. Steht er mehr als 50% höher (Obergrenze), ist die Überbewertung so deutlich, dass ein vollständiger Ausstieg aus dem Aktienmarkt in Erwägung gezogen werden sollte.


Möglich ist auch, dass die Leitzinsen in USA und EU bereits 2024 deutlich sinken und bereits 2025 wieder unter 3% liegen, weil die Inflation bis ende 2023 deutlich sinkt.
Zen Investor empfiehlt, neue Aktien nur zu kaufen, wenn der jeweilige Landesindex unterhalb der Untergrenze steht. Ansonsten sollten nur Nachkäufe vorgenommen werden.


So oder so dürften die Leitzinsen ihren Höhepunkt zwischen 2023 und 2026 haben und danach wieder sinken, was dann die Aktienmärkte befeuern dürfte.
Zen Investor schätzt, dass die Indizes in ⅔ der Zeit von 2020 bis 2040 innerhalb des Bereichs zwischen Unter- und Obergrenze bleiben werden.


== Die einzelnen Indizes ==
=== Berechnete Indexstände ===


=== SPI ===
Der Swiss Performance Index dürfte mit ziemlicher Sicherheit im Jahr 2030 höher als 22'000 Punkte liegen.
In dieser Berechnung gehen wir von einem Index-Stand im Jahr 2030 von 30'000 Punkten aus.
{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
|+Swiss Performance Index
|+Swiss Performance Index
!Jahr
!Jahr
!SPI
!Untergrenze
(tiefster
!Obergrenze
 
!Realer Bereich
erwarteter
|-
 
|2020
Stand)
|10'000
!SPI
|15'000
(höchster
|10'000 - 13'400
 
|-
erwarteter
|2021
 
|11'000
Stand)
|16'500
|13'300 - 16'500
|-
|2022
|12'000
|18'000
|12'900 - 16'500
|-
|-
|2023
|2023
|
|13'000
|
|19'500
|13'500 - 15'300
|-
|-
|2024
|2024
|
|14'000
|
|21'000
|14'500 - 15'500
|-
|-
|2025
|2025
|
|15'000
|22'500
|
|
|-
|-
|2026
|2026
|
|16'000
|24'000
|
|
|-
|-
|2027
|2030
|
|20'000
|30'000
|
|
|-
|-
|2028
|2035
|
|25'000
|
|37'500
|-
|2029
|
|
|
|-
|-
|2030
|2040
|
|30'000
|45'000
|
|
|}
|}


=== DAX ===
 
..


{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
|+Deutscher Aktienindex
|+Deutscher Aktienindex
!Jahr
!Jahr
!DAX
!Untergrenze
(tiefster
!Obergrenze
 
!Realer Bereich
erwarteter
|-
 
|2020
Stand)
|9'000
!DAX
|13'500
(höchster
|8'900 - 13'800
 
|-
erwarteter
|2021
 
|10'800
Stand)
|16'200
|13'700 - 16'200
|-
|2022
|12'600
|18'900
|11'900 - 16'100
|-
|-
|2023
|2023
|
|14'400
|
|21'600
|14'000 - 16'800
|-
|-
|2024
|2024
|
|16'200
|
|24'300
|16'500 - 18'500
|-
|-
|2025
|2025
|
|18'000
|27'000
|
|
|-
|-
|2026
|2026
|
|19'800
|29'700
|
|
|-
|-
|2027
|2030
|
|27'000
|
|40'500
|-
|2028
|
|
|
|-
|-
|2029
|2035
|
|36'000
|54'000
|
|
|-
|-
|2030
|2040
|
|45'000
|67'500
|
|
|}
|}
=== S&P 500 ===




Zeile 171: Zeile 148:
|+Standard & Poors 500
|+Standard & Poors 500
!Jahr
!Jahr
!S&P 500
!Untergrenze
(tiefster
!Obergrenze
 
!Realer Bereich
erwarteter
|-
 
|2020
Stand)
|2'500
!S&P 500
|3'750
(höchster
|2'300 - 3'800
 
|-
erwarteter
|2021
 
|2'750
Stand)
|4'125
|3'700 - 4'800
|-
|2022
|3'000
|4'500
|3'500 - 4'800
|-
|-
|2023
|2023
|
|3'250
|
|4'875
|3'800 - 4'800
|-
|-
|2024
|2024
|
|3'500
|
|5'250
|4'700 - 5'300
|-
|-
|2025
|2025
|
|3'750
|5'625
|
|
|-
|-
|2026
|2026
|4'000
|6'000
|
|
|-
|2030
|5'000
|7'500
|
|
|-
|-
|2027
|2035
|
|6'250
|9'375
|
|
|-
|-
|2028
|2040
|
|7'500
|11'250
|
|
|-
|-
|2029
|
|
|
|
|-
|2030
|
|
|
|

Aktuelle Version vom 9. April 2024, 15:53 Uhr

Hier soll für den SPI, den DAX und den S&P 500 gezeigt werden, in welchen Bereichen diese Indizes fair bewertet sind bzw. wann aufgrund einer Überbewertung von einem Kauf abgeraten werden muss.

Grundlagen

Hier würde vom Tiefpunkt der Kurse im März 2020 ausgegangen und angenommen, dass sich im langjährigen Schnitt Aktien-Indizes in USA und EU auf 10 Jahre ungefähr verdoppeln.

Hier wird davon ausgegangen, dass die Aktienmärkte sich von 2020 bis 2030 verdoppeln, was rund 7,2% p.a. entspricht. Danach ginge es linear weiter, dh 2030 bis 2040 wäre nur eine Steigerung von 50% drin.

SPI und DAX mit Dividenden, S&P 500 dürfte ähnlich stark steigen ohne Dividende.

Da der DAX aber deutlich unterbewertet ist, wird hier eine Verdreifachung bis 2030 bzw eine Verfünffachung bis 2040 angenommen, bei linearer Steigerung seit 2020.

Es wird für 2020 eine Bandbreite mit 33% Differenz (Faktor 1,5) genommen und dann eine lineare Erhöhung über die nächsten 20 Jahre angenommen. Diese Bandbreite soll die ungefähr faire Bewertung zeigen und in 80% der Fälle eingehalten werden.

Jedes Unterschreiten dieser Untergrenze wäre ein Kaufsignal, bzw. wäre ein starkes Indiz für extrem günstige Kurse.

Ein Verkauf aller Aktien wäre nur bei deutlicher Überbewertung notwendig, dh wenn die Indizes mindestens 50% höher als diese Untergrenze stehen.

Interpretation der Werte

Sind die Indizes unterhalb der Untergrenze, so dürfte der Markt relativ günstig bewertet sein. Steht er mehr als 50% höher (Obergrenze), ist die Überbewertung so deutlich, dass ein vollständiger Ausstieg aus dem Aktienmarkt in Erwägung gezogen werden sollte.

Zen Investor empfiehlt, neue Aktien nur zu kaufen, wenn der jeweilige Landesindex unterhalb der Untergrenze steht. Ansonsten sollten nur Nachkäufe vorgenommen werden.

Zen Investor schätzt, dass die Indizes in ⅔ der Zeit von 2020 bis 2040 innerhalb des Bereichs zwischen Unter- und Obergrenze bleiben werden.

Berechnete Indexstände

Swiss Performance Index
Jahr Untergrenze Obergrenze Realer Bereich
2020 10'000 15'000 10'000 - 13'400
2021 11'000 16'500 13'300 - 16'500
2022 12'000 18'000 12'900 - 16'500
2023 13'000 19'500 13'500 - 15'300
2024 14'000 21'000 14'500 - 15'500
2025 15'000 22'500
2026 16'000 24'000
2030 20'000 30'000
2035 25'000 37'500
2040 30'000 45'000


Deutscher Aktienindex
Jahr Untergrenze Obergrenze Realer Bereich
2020 9'000 13'500 8'900 - 13'800
2021 10'800 16'200 13'700 - 16'200
2022 12'600 18'900 11'900 - 16'100
2023 14'400 21'600 14'000 - 16'800
2024 16'200 24'300 16'500 - 18'500
2025 18'000 27'000
2026 19'800 29'700
2030 27'000 40'500
2035 36'000 54'000
2040 45'000 67'500


Standard & Poors 500
Jahr Untergrenze Obergrenze Realer Bereich
2020 2'500 3'750 2'300 - 3'800
2021 2'750 4'125 3'700 - 4'800
2022 3'000 4'500 3'500 - 4'800
2023 3'250 4'875 3'800 - 4'800
2024 3'500 5'250 4'700 - 5'300
2025 3'750 5'625
2026 4'000 6'000
2030 5'000 7'500
2035 6'250 9'375
2040 7'500 11'250