Faire Indexbewertungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Um jährliche wahrscheinliche Werte zu erhalten, haben wir die Methodik gewählt, dass für das Jahr 2023 davon ausgegangen wird, dass der Index auf 30% des Zielwertes des Jahres 2030 stehen sollte. Pro Jahr wird das um 10 Prozentpunkte gesteigert.
Um jährliche wahrscheinliche Werte zu erhalten, haben wir die Methodik gewählt, dass für das Jahr 2023 davon ausgegangen wird, dass der Index auf 30% des Zielwertes des Jahres 2030 stehen sollte. Pro Jahr wird das um 10 Prozentpunkte gesteigert.


Beispiel: Ein Index, der im Jahr 2030 bei 1'000 Punkten stehen sollten, nehmen wir für 2023 mit 300 Punkten an, obwohl er im Jahr 2020 bereits bei 400 Punkten stand. Dies mag extrem niedrig erscheinen, berücksichtigt aber, dass im Jahr 2023 mit hoher Wahrscheinlichkeit immer noch Zinserhöhungen in Europa und den USA durchgeführt werden und der [[Bärenmarkt 2022|Bärenmarkt]] bis dahin nicht vorbei ist. Daher sind besonders niedrige Startwerte gerechtfertigt.
Beispiel: Ein Index, der im Jahr 2030 bei 1'000 Punkten stehen sollten, nehmen wir für 2025 mit 500 Punkten an, obwohl er im Jahr 2020 real bereits bei 400 Punkten stand. Dies mag extrem niedrig erscheinen, berücksichtigt aber, dass im Jahr 2025 mit hoher Wahrscheinlichkeit die Zinsen in Europa und den USA immer noch um 5% herum liegen dürften und der [[Bärenmarkt 2022|Bärenmarkt]] bis dahin nicht vorbei ist.


In diesem Beispiel steigt der angenommene Index-Wert von 2023 auf 2024 von 300 auf 400 Punkte, ein Anstieg von 33,3%. Im Jahr 2025 sind es weitere 25% gegenüber dem Vorjahr, was die extrem niedrigen Startwerte ein bisschen ausgleicht.
In diesem Beispiel steigt der angenommene Index-Wert von 2025 auf 2026 von 500 auf 600 Punkte, ein Anstieg von 20%. Im Jahr 2026 sind es weitere 17% gegenüber dem Vorjahr, was die extrem niedrigen Startwerte ein bisschen ausgleicht.
 
Weil für die Jahre 2023 und 2024 die Startwerte bei dieser Methode zu niedrig wären, wurden für die Jahre 2023 und 2024 die Werte so abgeändert, dass der jährliche Anstieg rund 20% beträgt bis 2025.
 
Für obiges Beispiel hiesse das, dass der Index-Stand für 2024 auf 400 und für 2023 auf 333 Punkte gesetzt würde.


=== Leitzins-Annahmen ===
=== Leitzins-Annahmen ===
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Version vom 30. September 2022, 20:15 Uhr

Hier soll für den SPI, den DAX und den S&P 500 gezeigt werden, in welchen Bereichen diese Indizes fair bewertet sind bzw. wann aufgrund einer Überbewertung von einem Kauf abgeraten werden muss.

Grundlagen

Grundannahmen

Zunächst wird von den Index-Ständen von anfang 2020 ausgegangen. Es wird angenommen, dass ein typischer Aktienindex sich über 10 Jahre ungefähr verdoppelt, was der langjährigen Beobachtung in verschiedenen Märkten entspricht.

Der SPI und der DAX haben im Gegensatz zum S&P 500 zwar die Dividenden integriert, dafür wächst allgemein der US-Markt schneller bzw. das Wachstum der dortigen Firmen ist höher als im europäischen Raum. Deshalb rechtfertigt es sich, für beide Fälle eine Verdoppelung pro Jahrzehnt anzunehmen.

Weiters wird beim S&P 500 aufgrund des Shiller-PE im Stand Januar 2020 von einer Überbewertung von über 100% ausgegangen, während der SPI viel weniger und der DAX noch weniger überbewertet sind.

Deshalb ist für das Jahr 2030 beim DAX eher mehr als eine Verdoppelung anzunehmen, beim SPI eine Verdoppelung und beim S&P 500 etwas weniger als eine Verdoppelung.

Berechnungen für die einzelnen Indizes

Index-Stände im Februar 2020, kurz vor dem Corona-Crash und daraus abgeleitete realistische Index-Stände im Jahr 2030:

Index Februar 2020 Realistischer Stand 2030

bei Leitzinsen unter 3%

Realistischer Stand 2030

bei Leitzinsen über 6%

Erwarteter Bereich

(50%-Sicherheit)

S&P 500 3'400 12'000 4'000 6'000 - 9'000
DAX 13'800 60'000 20'000 30'000 - 45'000
SPI 13'400 50'000 15'000 22'000 - 33'000

Interpolation der Werte

Um jährliche wahrscheinliche Werte zu erhalten, haben wir die Methodik gewählt, dass für das Jahr 2023 davon ausgegangen wird, dass der Index auf 30% des Zielwertes des Jahres 2030 stehen sollte. Pro Jahr wird das um 10 Prozentpunkte gesteigert.

Beispiel: Ein Index, der im Jahr 2030 bei 1'000 Punkten stehen sollten, nehmen wir für 2025 mit 500 Punkten an, obwohl er im Jahr 2020 real bereits bei 400 Punkten stand. Dies mag extrem niedrig erscheinen, berücksichtigt aber, dass im Jahr 2025 mit hoher Wahrscheinlichkeit die Zinsen in Europa und den USA immer noch um 5% herum liegen dürften und der Bärenmarkt bis dahin nicht vorbei ist.

In diesem Beispiel steigt der angenommene Index-Wert von 2025 auf 2026 von 500 auf 600 Punkte, ein Anstieg von 20%. Im Jahr 2026 sind es weitere 17% gegenüber dem Vorjahr, was die extrem niedrigen Startwerte ein bisschen ausgleicht.

Weil für die Jahre 2023 und 2024 die Startwerte bei dieser Methode zu niedrig wären, wurden für die Jahre 2023 und 2024 die Werte so abgeändert, dass der jährliche Anstieg rund 20% beträgt bis 2025.

Für obiges Beispiel hiesse das, dass der Index-Stand für 2024 auf 400 und für 2023 auf 333 Punkte gesetzt würde.

Leitzins-Annahmen

Wir gehen davon aus, dass die Leitzinsen in den USA und im Euroraum im Jahr 2023 auf über 5% steigen, und in den Jahren 2024 und 2025 im Bereich von 5 bis 10% bleiben und danach langsam zurück gestuft werden.

Möglich ist auch, dass die Leitzinsen in USA und EU bereits 2024 deutlich sinken und bereits 2025 wieder unter 3% liegen, weil die Inflation bis ende 2023 deutlich sinkt.

So oder so dürften die Leitzinsen ihren Höhepunkt zwischen 2023 und 2026 haben und danach wieder sinken, was dann die Aktienmärkte befeuern dürfte.

Die einzelnen Indizes

SPI

Der Swiss Performance Index dürfte mit ziemlicher Sicherheit im Jahr 2030 höher als 22'000 Punkte liegen.

In dieser Berechnung gehen wir von einem Index-Stand im Jahr 2030 von 30'000 Punkten aus.

Swiss Performance Index
Jahr SPI

(tiefster

erwarteter

Stand)

SPI

(höchster

erwarteter

Stand)

2023 8'600 13'800
2024 10'375 16'600
2025 12'500 20'000
2026 15'000 24'000
2027 17'500 28'000
2028 20'000 32'000
2029 22'500 36'000
2030 25'000 40'000

DAX

Beim DAX ist ein Index-Stand von mindestens 30'000, bis hin zu 50'000 im Jahr 2030 zu erwarten. Dies auch aufgrund der äusserst niedrigen Bewertung im Verlgeich zur Schweiz oder den USA.

Deutscher Aktienindex
Jahr DAX

(tiefster

erwarteter

Stand)

DAX

(höchster

erwarteter

Stand)

2023 10'400 17'300
2024 12'500 20'800
2025 15'000 25'000
2026 18'000 30'000
2027 21'000 35'000
2028 24'000 40'000
2029 28'000 45'000
2030 30'000 50'000

S&P 500

Beim S&P 500 ist die Schwankungsbreite etwas grösser und der Index war während dem letzten Bullenmarkt stark überbewertet, weswegen etwas weniger starkes Wachstum angenommen werden muss.

Deshalb nehmen wir einen Bereich von 6'000 bis 9'000 Punkten für das Jahr 2030 an.

Standard & Poors 500
Jahr S&P 500

(tiefster

erwarteter

Stand)

S&P 500

(höchster

erwarteter

Stand)

2023 2'100 3'100
2024 2'500 3'750
2025 3'000 4'500
2026 3'600 5'400
2027 4'200 6'300
2028 4'800 7'200
2029 5'400 8'100
2030 6'000 9'000

Interpretation und Nutzung der Werte

Die Tabellen können genutzt werden, um Aktien des jeweiligen Marktes zu kaufen, wenn der Index unterhalb des tiefsten erwarteten Standes steht. Steht er hingegen oberhalb des erwarteten höchsten Standes, sollte komplett aus dem Markt rausgegangen werden, da dann der Markt überbewertet ist.

Liegt der Index-Stand zwischen dem tiefsten und dem höchsten erwarteten Stand, so sollten Aktien gehalten, aber weder gekauft (ausser Nachkäufe) noch verkauft werden (ausser Überschreiten des fairen Wertes).