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Ich habe dann noch ein paar Zusatz-Regeln, wie zB dass ich die maximale EKR auf 15% beschränke und solche Sachen.
Ich habe dann noch ein paar Zusatz-Regeln, wie zB dass ich die maximale EKR auf 15% beschränke und solche Sachen.
Diese Zahlen sind natürlich sehr hart, ich finde meistens nur sehr wenige Aktien, die überhaupt Kaufbar sind. Aber dafür kaufe ich nur sehr günstig bewertete Unternehmen. Gerne beantworte ich Fragen dazu oder lese neugierig, was Sie von so einer Strategie halten.
Mir ging es bei der Entwicklung dieser Strategie auch darum, nach klaren Regeln und niemals nach Gefühl zu handeln.
Mit dieser Strategie kaufe ich sehr günstige und qualititative Aktien. Es wird immer zwischen quantitativen (nach Zahlen) und qualitativen Kriterien unterschieden. Für mich geht beides zusammen. Durch die Berücksichtigung der Buchwert-Veränderung sehe ich auch, ob ein Unternehmen Gewinne schreibt oder nicht. Und zwar im Durchschnitt über 4 Jahre.
Zur aktuellen Marktsituation habe ich mir diese Gedanken gemacht:
Ich hätte bis jetzt gesagt, dass wir uns seit anfang Jahr im Bärenmarkt befinden. Natürlich kann dieser erst sicher diagnostiziert werden, wenn -20% erreicht sind, aber rückblickend begann der Bärenmarkt anfang Jahr.
Und die letzten Tage kam mir dieser Gedanke: Seit 2009 versuchten die Zentralbanken die Inflation auf 2% hochzubringen und eine Deflation zu vermeiden. 2021 begann plötzlich eine Inflation und man war sich sicher, sie wäre nur von kurzer Dauer. Und plötzlich bleibt die Inflation und die Zinsen müssen erhöht werden.
Und heute denken alle, die Zinsen werden in 1 Jahr wieder sinken, die Inflation geht zurück und die Aktienmärkte können ab 2023 oder 2024 wieder steigen. Aber die Mehrheit und auch die Experten lagen 2009 bis 2021 damit falsch, dass die tiefen Zinsen die Inflation von 2% bringen. Und die Mehrheit lag auch falsch, als man 2021 dachte, die Inflation sei nur vorübergehend.
Ich glaube nun, dass wieder alle falsch liegen und die Zinsen und auch die Inflation nicht so schnell wieder sinken die nächste Zeit. Ich halte es für möglich, dass wir seit anfang 2022 in einem Seitwärtsmarkt sind, wo es um 30-50% auf und ab geht. Also dass die Aktienmärkte in Europa und USA zwischen kann über dem Hoch von ende 2021 und einem Drittel darunter schwanken werden und das vielleicht bis 2030 oder länger. Einfach weil niemand so ein Szenario erwartet und die Marktteilnehmer immer noch davon ausgehen, dass die hohen Zinsen und die Inflation vorübergehend sind.
So viel mal von mir. Ich habe eine kleine WebSite (Wikipedia-Software Mediawiki): zen-investor.ch
Mit freundlichen Grüssen
Zen Investor


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== cash.ch ==
== cash.ch ==


=== [https://www.cash.ch/news/top-news/borsen-zittern-vor-drohender-winter-rezession-536488#comments Kommentar vom 1.Oktober] ===
=== [https://www.cash.ch/news/top-news/borsen-zittern-vor-drohender-winter-rezession-536488#comments Kommentar vom 1.Oktober 2022] ===
<blockquote>Ich steige aus. Normalerweise geh ich nicht ständig in den Markt rein und raus.
<blockquote>Ich steige aus. Normalerweise geh ich nicht ständig in den Markt rein und raus.


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Markettiming sollte man nicht machen. Aber hier ist die Sachlage so klar, dass ich sage: Jetzt alles verkaufen und ab März 2023 (wenn die neuen Jahreszahlen vorliegen) bei günstig bewerteten Unternehmen wieder einsteign.</blockquote>
Markettiming sollte man nicht machen. Aber hier ist die Sachlage so klar, dass ich sage: Jetzt alles verkaufen und ab März 2023 (wenn die neuen Jahreszahlen vorliegen) bei günstig bewerteten Unternehmen wieder einsteign.</blockquote>


=== [https://www.cash.ch/news/top-news/diese-summe-ist-seit-jahresanfang-aus-europaischen-aktien-abgeflossen-536479#comments Kommentar vom 2.Oktober] ===
=== [https://www.cash.ch/news/top-news/diese-summe-ist-seit-jahresanfang-aus-europaischen-aktien-abgeflossen-536479#comments Kommentar vom 2.Oktober 2022] ===
<blockquote>Ich bin sonst niemand, der ständig rein und raus geht, aber angesichts der Gesamtlage verkaufe ich nächste Woche sämtliche Aktien aus meinem realen Portfolio.
<blockquote>Ich bin sonst niemand, der ständig rein und raus geht, aber angesichts der Gesamtlage verkaufe ich nächste Woche sämtliche Aktien aus meinem realen Portfolio.


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Gemäss einem Artikel in einem privaten Blog (der mit "Inside" anfängt), ging es um überwiesen 120'000 Euro. Wenn es wirklich nur um diese Summe geht, kann ja die Strafe nicht viel höher ausfallen. Auf jeden Fall nicht in einen Bereich, die Leonteq ernsthaft weh tun würde. Und dann wiederum ist der Aktienkurs zu stark abgestraft worden.</blockquote>
Gemäss einem Artikel in einem privaten Blog (der mit "Inside" anfängt), ging es um überwiesen 120'000 Euro. Wenn es wirklich nur um diese Summe geht, kann ja die Strafe nicht viel höher ausfallen. Auf jeden Fall nicht in einen Bereich, die Leonteq ernsthaft weh tun würde. Und dann wiederum ist der Aktienkurs zu stark abgestraft worden.</blockquote>
=== [https://www.cash.ch/news/top-news/barclays-prognose-snb-leitzins-bei-maximal-125-prozent-massive-devisenverkaufe-550206 Kommentar vom 25.November 2022] ===
<blockquote>Seit 2009 versuchten die Zentralbanken die Inflation auf 2% hochzubringen und eine Deflation zu vermeiden. 2021 begann plötzlich eine Inflation und man war sich sicher, sie wäre nur von kurzer Dauer. Und plötzlich bleibt die Inflation und die Zinsen müssen erhöht werden.
Und heute denken alle, die Zinsen werden in 1 Jahr wieder sinken, die Inflation geht zurück und die Aktienmärkte können ab 2023 oder 2024 wieder steigen. Aber die Mehrheit und auch die Experten lagen 2009 bis 2021 damit falsch, dass die tiefen Zinsen die Inflation von 2% bringen. Und die Mehrheit lag auch falsch, als man 2021 dachte, die Inflation sei nur vorübergehend.
Ich glaube nun, dass wieder alle falsch liegen und die Zinsen und auch die Inflation nicht so schnell wieder sinken die nächste Zeit. Ich halte es für möglich, dass wir seit anfang 2022 in einem Seitwärtsmarkt sind, wo es um 30-50% auf und ab geht. Also dass die Aktienmärkte in Europa und USA zwischen kann über dem Hoch von ende 2021 und einem Drittel darunter schwanken werden und das vielleicht bis 2030 oder länger. Einfach weil niemand so ein Szenario erwartet und die Marktteilnehmer immer noch davon ausgehen, dass die hohen Zinsen und die Inflation vorübergehend sind.</blockquote>
=== [https://www.cash.ch/news/top-news/borsen-ticker-wall-street-startet-leicht-im-minus-smi-setzt-verschnaufpause-fort-cs-aktie-mit-neuem-rekordtief-550774 Kommentar vom 29.November 2022] ===
<blockquote>Turicum rät allen, zu verkaufen. Das habe ich in der Tat im Oktober getan, weil ich von einem längeren Bärenmarkt ausging. Inzwischen denke ich aber, wir befinden uns in einem Seitwärtsmarkt. Diesen erwartet niemand und dies gab es auch schon sehr lange nicht mehr. Alle erwarten, dass es nun abwärts geht, und sobald die Inflation im Griff ist und die Leitzinsen wieder gesenkt werden, geht's wieder aufwärts.
Aber:
Was, wenn sich alle irren? In den USA (wo die meisten Daten verfügbar sind), gab es ca. 1965 bis 1981 sehr hohe Zinsen wg. hoher Inflation und genau in der Zeit gingen die Aktienmärkte auf und ab, wobei 1981 die Kurse nicht höher als 1965 waren.
Wir befinden uns möglicherweise wieder in so einer Phase mit hoher Inflation und steigenden Zinsen.
Daher ist es auch die Zeit des Value Investings, wenn in so einem Seitwärtsmarkt werden es tief bewertete Aktien leicht haben, gut abzuschneiden.
Basierend auf den Schlusskursen hatte der SPI am 28.Dezember 2021 mit 16'552 Punkten seinen bisherigen Höchststand. Bis am 24.Januar 2022 ging es auf 15'073 um 8,94% runter, nur um dann anschliessend bis zum 2.Februar um 4,01% auf 15'677 Punkte zu steigen.
In der Folge ging es langsam wieder um 10,40% bis am 8.März 2022 auf 14'046 Punkte herunter. Anschliessend ging es bis zum 11.April um 13,82% auf 15'988 Punkte rauf. Danach ging es bis zum 17.Juni um 15,82% auf 13'460 Punkte herunter.
Bis zum 4.August erholte sich der SPI wieder um 7,94% auf 14'529 Punkte, nur um dann anschliessend bis zum 26.September um 10,91% auf 12'943 Punkte zu fallen.
Bis zum letzten Freitag, 25.November 2022 stieg der SPI dann wieder auf 14'292 Punkte, was einem Plus von 10,42% entspricht.
Die Entwicklung war also seit dem 28.Dezember 2021 -8,94% + 4,01% - 10,4% +13,82% -15,82% +7,94% -10,91% +10,42%.
Und ich denke, genau so wird es weiter gehen. Der SPI wird die nächsten 5 Jahre die meiste Zeit im Bereich 11'000 bis 16'500 Punkte bewegen.
Das geht solange, bis die Leute weniger an Aktien glauben, als bisher. So wie man bisher dachte, Aktien gingen nur aufwärts, es kann keinen längeren Crash geben (auch noch bestätigt durch den kurzen Corona-Crash), genau so wird die Mehrheit im Jahr 2030 glauben, mit Aktien könne man langfristig nichts verdienen. Diese Stimmung ist dann ein guter Ausgangspunkt für den nächsten Bullenmarkt, der irgendwann in den 30er Jahren starten wird.</blockquote>


== Tim Schäfer Media ==
== Tim Schäfer Media ==
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Liebe Grüsse</blockquote>
Liebe Grüsse</blockquote>
=== [https://timschaefermedia.com/etf-fehler-diese-5-fehler-sollten-anleger-unbedingt-vermeiden-gastbeitrag-von-carlos-link-arad/#comments Kommentar vom 25.November 2022] ===
<blockquote>Zur aktuellen Marktsituation habe ich mir diese Gedanken gemacht:
Ich hätte bis jetzt gesagt, dass wir uns seit anfang Jahr im Bärenmarkt befinden. Natürlich kann dieser erst sicher diagnostiziert werden, wenn -20% erreicht sind, aber rückblickend begann der Bärenmarkt anfang Jahr.
Und die letzten Tage kam mir dieser Gedanke: Seit 2009 versuchten die Zentralbanken die Inflation auf 2% hochzubringen und eine Deflation zu vermeiden. 2021 begann plötzlich eine Inflation und man war sich sicher, sie wäre nur von kurzer Dauer. Und plötzlich bleibt die Inflation und die Zinsen müssen erhöht werden.
Und heute denken alle, die Zinsen werden in 1 Jahr wieder sinken, die Inflation geht zurück und die Aktienmärkte können ab 2023 oder 2024 wieder steigen. Aber die Mehrheit und auch die Experten lagen 2009 bis 2021 damit falsch, dass die tiefen Zinsen die Inflation von 2% bringen. Und die Mehrheit lag auch falsch, als man 2021 dachte, die Inflation sei nur vorübergehend.
Ich glaube nun, dass wieder alle falsch liegen und die Zinsen und auch die Inflation nicht so schnell wieder sinken die nächste Zeit. Ich halte es für möglich, dass wir seit anfang 2022 in einem Seitwärtsmarkt sind, wo es um 30-50% auf und ab geht. Also dass die Aktienmärkte in Europa und USA zwischen kann über dem Hoch von ende 2021 und einem Drittel darunter schwanken werden und das vielleicht bis 2030 oder länger. Einfach weil niemand so ein Szenario erwartet und die Marktteilnehmer immer noch davon ausgehen, dass die hohen Zinsen und die Inflation vorübergehend sind.</blockquote>
=== Gastbeitrag vom 28.November 2022 ===
Den folgenden Gast-Beitrag hat Zen Investor per E-Mail an Tim Schäfer gesandt, jedoch nie eine Reaktion erhalten.<blockquote>Liebe Leserinnen und Leser des Tim Schäfer Blogs,
Lieber Tim,
heute wage ich mal den Schritt eines Leserbriefs oder Gastbeitrags für diesen Blog, den ich seit rund 10 Jahren lese.
Ich habe mich vor genau 10 Jahren, etwa im November 2012 begonnen, intensiver mit der Börse und Aktien zu befassen.
Beeinflusst war ich von verschiedenen Blogs, aber auch ein paar Studien die man online damals finden konnte.
Ich selbst verfolge einen gänzlich anderen Ansatz als die Mehrheit der Investoren. Ich selbst glaube an das Value Investing und dass es immer wieder Fehlbewertungen von Unternehmen gibt.
Einerseits gehört für mich ein guter Preis zum Value Investing, andererseits muss es ein gutes Unternehmen sein, zumindest eines, dass noch ein bisschen Geld verdient die nächsten Jahre.
Ich glaube, viele Leute, auch selbsternannte Value Investoren, achten nur auf die Qualität und nicht auf den Preis. Dabei ist ja gerade der Preis ein Kernpunkt des Value Investings. Dazu gehört auch eine Sicherheitsmarge (Margin of Safety).
Unternehmen wie Coca Cola, Microsoft, Intel, Procter & Gamble, IBM, etc. waren zweifelslos bereits vor 25 Jahren gute Unternehmen und sind es auch heute noch. Sie sind weltweit bekannte Marken, standen nie nahe der Pleite in den letzten 25 Jahren, sind heute viel grösser als damals. Sie wären vor 25 Jahren ein Kauf gewesen und wären es auch noch heute. Da dürften sich alle einig sein.
Wer Procter & Gamble am 3.Dezember 1999 für 56$ gekauft hätte, hätte erst 6 Jahre später, im Dezember 2005 ein Plus erzielt (2004 gabs ganz kurz +1% für wenige Tage).
Hätte jemand IBM am 6.Juli 1999 für rund 130$ gekauft, wäre sie erst im Oktober 2010, also nach über 11 Jahren, im Plus gewesen, und hätte bis heute rund 12,5% Gesamtrendite erreicht, was ca. 0,5% p.a. entspricht.
Wer Coca Cola Company am 10.Juli 1998 für 43$ gekauft hätte, hätte erst 16 Jahre später, im November 2014 erstmals im Plus, und danach war sie teilweise wieder unter 43$. Wer Coca Cola vom 10.Juli 1998 bis am 28.November 2022, also beinahe 25 Jahre lang, gehalten hätte, hätte ein (ohne Dividenden) ein Plus von 44% bei einem Kurs von rund 62$, was einer Performance von 1,5% p.a. entspricht.
Wer Microsoft am 17.Dezember 1999 für fast 58$ gekauft hätte, wäre erst ab Oktober 2016, also nach fast 17 Jahren, richtig (um mehr als 1%) im Plus gewesen.
Wer Intel am 18.August 1999 für rund 70$ gekauft hätte, wäre bis heute, nach 23 Jahren, noch nicht im Plus gewesen.
In diesen Berechnungen fehlen die Dividenden, ohne die es ein bisschen besser ausgesehen hätte. Aber am Grundproblem ändert es nichts: Wer zum falschen Preis kauft, macht ein schlechtes Geschäft, sogar wenn es eine der grössten, erfolgreichsten ud bekanntesten Marken mit einem "Burggraben" ist, die die oben genannten Unternehmen.
Und trotz ihres Burggrabens, ihrer weltweit führenden und bekannten Marken, ihres kontinuierlich gut laufenden Geschäftes waren alle diese Unternehmen sehr schlechte Investitionen in den Jahren 1998 und 1999 (und eigentlich auch von ca. 1995 bis 2002).
Wieso ist das so? Weil diese Unternehmen im Zuge der dotcom-Blase und gemessen an Zahlen wie Mehrjahres-KGV oder KBV, etc. extrem hoch bewertet waren in der zweiten Hälfte der 90er Jahren. Und ja, das hätte man damals erahnen können.
Klar habe ich Extrembeispiele herausgepickt. Aber es zeigt eben, dass man teilweise Jahrzehnte warten musste, um etwas damit zu verdienen. Coca Cola hat eine Kursrendite (ohne Dividenden) von 1,5% p.a. geschafft die letzten 25 Jahre, IBM 0,5% p.a. ...
Wenn ich als Inhaber eines Lebensmittelgeschäftes mich für ein Cola-Produkt entscheiden muss, kann ich auch nicht sagen: "Ich will Original Coca Cola, weil das die beliebteste Cola-Marke auf der Welt ist. Ich kaufe die für 3 Euro/CHF pro 5 dl-Flasche ein und verkaufe die für 3,50 pro Flasche weiter."
Würde ich ein günstiges Konkurrenz-Produkt wie zB "Billig-Cola" einkaufen können für 30 Cent/Rappen pro 5 dl-Flasche und kann diese für 90 Cent/Rappen im Laden verkaufen, beträgt mein Gewinn (ohne Personal- und Lagerkosten, etc) 200%. Diese "billig-Cola" würde mir mehr Geld einbringen, also eine Marken-Cola überteuert einzukaufen. Oder einfacher:
Im Einkauf liegt der Gewinn.
Ich wundere mich bis heute immer wieder, wie die Leute an der Börse nur auf gute,beliebte Unternehmen schauen, und bei beliebten Unternehmen bereit sind, fast jeden Preis zu zahlen, ohne Zahlen zu vergleichen. Gerade heute, wo dank Internet, extrem viele Daten sehr übersichtlich auffindbar sind.
Natürlich entscheidet nicht nur der Preis, sondern die Qualität spielt auch eine Rolle. Ich will schliesslich kein günstiges Unternehmen kaufen, dass kurz vor der Insolvenz steht. Das ist klar. Aber Preis und Qualität müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.
In meiner Strategie (die ich hier jetzt nicht zu detailiert und kompliziert erklären möchte) achte ich auf genau eben 2 Punkte: Qualität und Preis.
Ich hoffe, diese Ausführungen waren für die Werte Leserschaft erleuchtend und schärft ein bisschen das Bewusstsein für den Preis bzw. die Bewertung der Aktie.
Dass die Märkte in gewissen Punkten effizient sind (zB alle verfügbaren Informationen sind stets eingepreist), bezweifle ich nicht. Ich kann also keinen Vorteil erzielen, weil ich schneller bin als andere Anleger.
Aber Menschen denken und handeln nicht rational, sondern auch emotional. Wie oft las ich früher in einem bestimmten Forum, wie die Leute eine Aktie bewerten und finden, "mit einem KGV von 40 ist sie schon sehr teuer, aber es ist so ein gutes Unternehmen, das kaufe ich trotzdem"? Die Leute ignorieren die eigene Analyse mit schwammigen Begründungen wie "Mein Bauchgefühl stimmt" oder Ähnliches.
Das tue ich nicht, ich investiere streng nach Regeln, egal ob ich in der Minderheit bin.
Wie geht es 2023 weiter?
Als die Inflation kaum über 0% kam, obwohl die Geldschleusen der Nationalbanken offen waren, wunderten sich alle.
Als 2021 die Inflation stieg, sagten alle, das sei von kurzer Dauer, das vergehe wieder. Ich fragte mich schon damals: Was ist, wenn die Mehrheit sich irrt und die Inflation bleibt?
Heute glauben die meisten Börsenteilnehmer, wir seien in einem Bärenmarkt, dieser sei bald am Tiefpunkt, und die Inflation lasse sich bremsen und damit können die Zinsen in ende 2023 schon deutlich sinken.
Was ist, wenn sich wieder alle irren? Was ist, wenn China weiterhin hart bleibt mit ihrer Zero-Covid-Strategie, die Wirtschaft in USA weiterhin überhizt ist, und schlussendlich in EU und USA die Inflation für den Rest des Jahrzehnts bei 3 bis 5% bleibt?
Dann müssten auch die Leitzinsen höher bleiben und was dann am Aktienmarkt passiert, sieht man im Chart des S&P 500 oder des Dow Jones Index für die Jahre 1965 bis 1981. Die Aktien stagnierten, es ging um 30% auf und ab. Die Leitzinsen sanken in den USA ab 1981, und 1 Jahr darauf stiegen die Aktienmärkte.
Ich habe daher langsam den Verdacht, dass wir 2022 bis 2030 einen Seitwärtsmarkt sehen und die sehr hohen Bewertungen, die seit 25 Jahren herrschen in USA und EU langsam abgebaut werden.
Also kein Bärenmarkt und ab nächstes Jahr wieder ein mehrjähriger Bullenmarkt, sondern ein auf und ab für fast 10 Jahre.
Für Buy & Hold Anleger kann das gut oder schlecht sein. Schlecht, weil man möglicherweise im Schnitt nichts verdient mit Aktien die nächsten 5+ Jahre. Gut kann es aber sein, wenn man günstige Aktien kauft, denn diese steigen stärker als der Durchschnitt.
Ich hoffe, die Leserschaft konnte meinen Ausführungen folgen. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Ich habe extra darauf verzichtet, meine Strategie mit zu komplexen Beispielen und Formeln zu erklären, sondern habe versucht, die für mich wesentlichen Grundlagen zu erklären.
Es grüsst euch
Euer Zen Investor</blockquote>
== Siehe auch ==
* [[Kommentar zum aktuellen Marktgeschehen|Kommentar von Zen Investor zum aktuellen Marktgeschehen]]
[[Kategorie:Zen-Investor.ch]]
[[Kategorie:Zen-Investor.ch]]
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