Realistische Rendite: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Beispiel AG (Daten sieh obige Tabelle) schafft also 7% EKR pro Jahr. Aber auch ihr Aktienkurs wurde vom [[Seitwärtsmarkt seit 2022|Seitwärtsmarkt]], der seit anfang 2022 herrscht, mit gerissen.
Die Beispiel AG (Daten sieh obige Tabelle) schafft also 7% EKR pro Jahr. Aber auch ihr Aktienkurs wurde vom [[Seitwärtsmarkt seit 2022|Seitwärtsmarkt]], der seit anfang 2022 herrscht, mit gerissen.


Der Aktienkurs stieg im Februar 2023 bis auf 60, weil es Gerüchte über höhere Gewinne gab. Als die Geschäftszahlen im März 2023 veröffentlicht wurden und zufälligerweise wieder genau 7% EKR erzielt wurden, war die Enttäuschung gross und die Aktie sank bis ende März 2023 auf 36.
Der Aktienkurs stieg im Februar 2023 bis auf 60, weil es Gerüchte über höhere Gewinne gab. Als die Geschäftszahlen im März 2023 veröffentlicht wurden und zufälligerweise wieder genau 7% EKR erzielt wurden, war die Enttäuschung gross und die Aktie sank bis ende März 2023 auf 29.


Bei 7% EKR wäre der Buchwert pro Aktie im Jahr 2025 bei 122,50 und der Gewinn bei 8,01. Im Jahr 2030 wäre das Eigenkapital (Buchwert) pro Aktie bei 171,82 und der Gewinn bei 11,24 pro Aktie.
Bei 7% EKR wäre der Buchwert pro Aktie im Jahr 2025 bei 122,50 und der Gewinn bei 8,01. Im Jahr 2030 wäre das Eigenkapital (Buchwert) pro Aktie bei 171,82 und der Gewinn bei 11,24 pro Aktie.
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Wenn wir annehmen, dass diese Bewertung so niedrig bleibt bis ins Jahr 2030, würde der Kurs trotzdem um 7% pro Jahr steigen, um das KBV und KGV ähnlich tief zu halten.
Wenn wir annehmen, dass diese Bewertung so niedrig bleibt bis ins Jahr 2030, würde der Kurs trotzdem um 7% pro Jahr steigen, um das KBV und KGV ähnlich tief zu halten.


Wird aber bis ins Jahr 2030 die Bewertung nur etwas aufgeholt, zB auf ein KBV von 1,0 und ein KGV von 10, was immer noch eher günstige Bewertungen wären, wäre der Kurs bis dahin bei 172. Das wäre ein Faktor von 4,78 oder eine Steigerung um etwa 378% gegenüber dem Kurs vom 31.März 2023. Das wäre auf 8 Jahre (vom März 2023 bis März 2031 beispielsweise) rund 21,6% Rendite.
Der Zen Investor hätte nun diese Aktie im März 2023 analysiert und aufgrund der [[Eigenkapitalrendite|EKR]] von 7% würde er bis maximal [[Kurs-Buchwert-Verhältnis|KBV]] 0,49 kaufen, was einem Kurs von 49 entspricht. Dies weil er die mehrjährige EKR mit 0,07 multipliziert gemäss [[Investment-Strategie nach Zen Investor|seinen Regeln]].


Wird dies nicht erreicht, sind entweder die Gewinne eingebrochen, oder die Bewertung konnte sich immer noch nicht auf ein vernünftiges Niveau steigern.
Der faire Kurs aus Sicht des Zen Investor und auch sein Verkaufspreis wäre bei EKR mal 0,15 = Verkaufs-KBV. In diesem Beispiel also 7% EKR mal 0,15 = KBV 1,05.


Allerdings ist hier anzumerken, dass niemand am Tiefpunkt kaufen kann. Daher hätte zB Zen Investor die Beispiel AG nicht beim Kurs von 36 gekauft ende März 2023. Sondern er schlug schon anfang März zu, direkt als die neuen Geschäftszahlen veröfentlicht wurden und die Aktie auf 48 gesunken war. Seine Rendite über 8 Jahre bis zum KBV 1,0 bei Kurs 172 im Jahr 2031 beträgt daher nur Faktor 3,58 oder total 258%, was 17,3% p.a. entspricht.
Da das KBV bei diesem Kauf mitte März 2023 bei 0,49 lag und das Ziel-KBV 1,05 beträgt, ist mit 6 Jahren (1 Jahr pro 0,1 KBV-Schritt) bis zur Erreichnung des Ziels zu rechnen, dh bis 2029 dürfte das Ziel erreicht sein.
 
Bei 7 % EKR pro Jahr dürfte das EK im Jahr 2029 bei 161 pro Aktie liegen und der Aktienkurs damit etwa bei 169. Wenn diese Annahmen zutreffen, entwickelt sich der Aktienkurs also von 49 auf 161 CHF in 6 Jahren, was einem Faktor von 3,4 oder 22,9% p.a. entspricht.
 
Dass der Kurs zuerst noch auf auf 29 pro Aktie sank, konnte Zen Investor nicht wissen.


==== Nachkäufe ====
==== Nachkäufe ====
jj
Der Zen Investor hat nun beim Kurs von 49 gekauft und musste im März 2023 mitansehen, wie sein Investment täglich an Wert verlor, weil die Anleger von einem höheren Gewinn ausgegangen waren.


====Kombination aller Effekte====
Gemäss seinen Regeln kaufte er bei genau 31,85 nach, weil dies einem Rückgang von 35% entspricht.
...


====Allgemeine Marktbewegung ("Beta")====
Ohne Nachkauf wäre sein Einstiegspreis bei 49 und würde bis ins Jahr 2029 zu weiter oben errechneten Rendite von 22,9% p.a. führen.
...
 
Der Zen Investor kaufte mitte März 2023 102 Aktien zum Kurs von 49, zum Gesamtpreis von 4'998. Ende März kaufte er weitere 157 Aktien zum Preis von je 31,85, total 5'000,45.
 
Insgesamt kaufte er so 259 Aktien für insgesamt 9'998,45, was einem durchschnittlichen Kurs von 38,60 entspricht.
 
Steigt nun der Kurs bis ins Jahr 2029 auf 169, so ist dies ein Faktor von 4,38 oder 27,9% p.a. .
 
Der Nachkauf steigert also die Gesamtrendite von 22,9% auf 27,9% p.a.  


====Fazit====
====Fazit====
Wer in den breiten Markt investiert, wird wahrscheinlich in die Nähe der Marktrendite kommen.
Wer in den breiten Markt investiert, wird wahrscheinlich in die Nähe der Marktrendite kommen. Bei einem Unternehmen, dass 7% p.a. wächst, wird auch der Aktienkurs (falls die Gewinne gleich hoch bleiben und die Börse die Aktie gleich bewertet) um etwa 7% p.a. wachsen.
 
Der den Kauf unterbewerteter Aktien und weitere Nachkäufe bei sinkenden Kursen steigert sich diese Rendite noch weiter. In obigem Beispiel von 7% auf 22,9% und durch die Nachkäufe weiter auf 27,9% p.a. .


Mit Value Investing sind langfristige dauerhafte Renditen von '''10-15% p.a.''' durchaus möglich und realistisch.
Mit Value Investing sind langfristige dauerhafte Renditen von '''10-15% p.a.''' durchaus möglich und realistisch.
'''Der Gewinn liegt im Einkauf''', weiss ein guter Kaufmann.
Es ist Teil der Strategie von Zen Investor, Aktien nur dann zu kaufen, wenn sie relativ zum Gewinn und Buchwert günstig bewertet sind. Wie man bei der entsprechenden [[Beispiel AG#Analyse Value Calculator|Analyse mit dem Value Calculator]] auch sieht, würde man diese Aktien erst zu einem Kurs unterhalb von 49 kaufen. Es kann also ausgeschlossen werden, dass so eine Aktie bei normaler Bewertung gekauft wird.


== Siehe auch==
== Siehe auch==
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